Wasserkraft im Landkreis Ravensburg: Grünen Kreisrät*innen auf Besichtigungstour 2. August 20236. August 2023 Foto von links: Andreas Kolb, Dorothée Natalis, Tilman Schauwecker, Hildegard Fiegel-Hertrampf, Liv Pfluger, Heinz Strubel, Roland Zintl, Elke Müller, Peter Gitzen, Doris Zodel, Bruno Sing und Martin Weiß Die Nutzung der Wasserkraft ist eine der ältesten Stromgewinnungsformen aus erneuerbaren Energien. Gleich zwei Wasserkraftwerke besichtigte die Grüne Kreistagsfraktion bei Weingarten. Modernes Wasserrad in Bürgerhand am Stillen BachEine Fallhöhe von etwas über fünf Metern im Verlauf des Stillen Bachs nutzt die Energiegenossenschaft Weingarten oberhalb des Freibads beim ehemaligen Hofgut Nessenreben, um über ein formschönes Wasserrad aus Stahl und Lerchenholz grünen Strom für ca. 20 Haushalte zu gewinnen. Genossenschaftsvorstand Klaus Meyer erinnerte stolz daran, wie die Anlage vor zehn Jahren nach Überwindung aller technischen und verwaltungsbedingten Schwierigkeiten bis hin zur Einbindung des Denkmalschutzes in Betrieb genommen werden konnte. Auch heute noch räumen Ehrenamtliche regelmäßig den Rechen des Wasserrades von Schwemmgut frei, damit das wunderschön durch den Wald plätschernde Wasser des Stillen Bach ungehindert übers Wasserrad fließen kann, eine echte Team- und Gemeinschaftsleistung im Dienst einer nachhaltig genutzten Umwelt. Historische dezentrale Wasserkraftanlage an der Scherzach im LauratalErheblich größer noch war der persönliche Invest von Herrn Adelbert Hall, als er 1992 die bereits aus dem 19. Jahrhundert stammenden Wassernutzungsrechte an der Scherzach im Lauratal auf Höhe des Weingartner Stadtrands übernahm und die damals fast zwei Jahre stillstehende Anlage modernisierte. Auch sein Weg durch behördliche Vorgaben und gegen die konkurrierenden Interessen der TWS war mühsam, Freude und Stolz auf seine ca. 120 KW liefernde Anlage aber halten den inzwischen 83-Jährigen erkennbar jung und vital. Die Grüne Kreistagsfraktion folgte allen Erläuterungen interessiert und durfte begeistert feststellen, wie wichtig die Beiträge kleiner, dezentraler Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie schon seit geraumer Zeit für die anstehende Energiewende sind. Ganz nebenbei freuten sich die Grünen, dass sich durch ihre beiden Besichtigungen zwei ausgewiesene Experten für Wasserkraft begegneten, die sich bislang noch nicht gekannt hatten.