Das Naturkleinod im Brunnenholzried

durch den Bannwald begonnen. Seine 40-köpfige Zuhörerschaft bestand zu großen Teilen aus GAL-GemeinderatskandidatInnen und ihrer Anhänger. Jene hatten sich für ihren 1.Mai – Ausflug für eine derartige naturnahe Führung mit einem versierten Kenner der Forstmaterie entschieden. Eine Entscheidung, die die Gruppe nicht bereuen sollte.

 

Maluck kennt den Wald, seine tierischen Bewohner und seine vielgestaltige Pflanzenwelt aus dem FF. Er ist darüber hinaus auch geschichtlich beschlagen und versteht es obendrein durch seine verständliche und engagierte Sprache die zuhörenden Wanderer in Bann zu ziehen. Überall dort, wo älterer Bannwaldbewuchs an neuere Flächen grenzt, wies der ehemalige Forstdirektor auf die Unterschiede des „Waldbildes“ hin. Da war auch sehr schnell die Mehrfachrolle des Schädlings Borkenkäfer Thema seiner Ausführungen. Dreißig bis vierzig Fichten ragen da ziemlich entnadelt, sichtlich zum Sterben verurteilt, zum Himmel. Eine für den Bannwald durchaus normale, gar gewünschte Entwicklung. Nicht jedoch für den angrenzenden Nutzwald.

 

Immer wieder tauchte dieses Spannungsfeld von Naturbelassenheit und Wirtschaftsinteressen im Laufe der zweistündigen Erkundung auf. „Tote Bäume gibt es nicht. Was glauben Sie, was da drin an Leben herrscht!“, so Maluck. Und so konnten die nachmittäglichen Wanderer eine unglaubliche Vielfalt an Bäumen erleben, die im vollen Saft stehen, jedoch auch sterbende Exemplare, haufenweise Totholz, teils von dichtem Farngestrüpp überwuchert. Immer wieder bizarre Gebilde von gestürzten Baumriesen, deren Wurzelteller mehrere Meter hohe Wände bilden. Naturkunst in Perfektion.

 

Dazuhin bestes Wetter, die Sonnenstrahlen, die durch das Halbdunkel des Waldes dringen, Vogelgezwitscher, Insektensurren – der Bannwald stellt sich als Oase der Ruhe und Selbstfindung dar. Man fühlt sich der Natur, der Schöpfung sehr nahe und als die Gruppe am Ende den Fahrweg erreicht, erschrickt man fast des dort herrschenden Traktorenlärms. Fröhlich zechende junge Männer auf der Maiwanderung ins Hofgut Elchenreute.

 

Es ist die jüngste Entwicklung dieses Hofguts, das die GAL-Truppe mit Sorge erfüllt. Stadtrat Dominik Souard schilderte denn auch den Stand der geplanten Erweiterung des zum Ausflugslokal mutierten Hofguts. Mit Bedauern nahmen die Anwesenden davon Kenntnis, dass der Gemeinderat mehrheitlich gegen alle Stimmen der GAL-Gruppierung grünes Licht zu einer baulichen Erweiterung gegeben hat. Die Planungen liegen zurzeit bei den Aufsichtsämtern, unter anderem bei der Naturschutzbehörde. Auf deren Entscheidungen hofft die GAL Bad Waldsee. Schließlich befindet sich das Naturparadies des Bannwaldes gerade mal einige Steinwürfe entfernt vom Ausflugslokal Elchenreute.